Konzertfotografie bei LP in Ludwigsburg

Konzertfotografie bei LP in Ludwigsburg

Die Sängerin LP aus New York spielte im Rahmen der Jazz Open 2018 ein tolles Konzert im Scala in Ludwigsburg. LP fesselte ihr Publikum mit Stimme, Melancholie und Nähe.

Laura Pergolizzi, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen LP, ist schon fast zu bekannt, um noch als Geheimtipp gelten zu können. In Italien und Polen hat sie mehrfach den Platinstatus für ihren Song “Lost on you” erhalten. Mindestens 400.000 Verkäufe sind für die einfache Platinauszeichnung erforderlich. In Deutschland hat es dazu noch nicht ganz gereicht, auch wenn “Lost on you” hierzulande den Sprung in die Charts geschafft hat. LP hat Songs geschrieben, die durchgestartet sind, unter anderem für Rihanna, Christina Aguilera und die Backstreet Boys. Ein Geheimtipp ist sie nicht mehr. Oder doch?

Warum der Eindruck, sie könnte noch als Geheimtipp durchgehen, dennoch ensteht, lässt sich vielleicht beantworten, wenn man eines ihrer Konzerte besucht. Bei ihrem Auftritt im Scala in Ludwigsburg im Rahmen des Stuttgarter Festivals “Jazz Open 2018” wirkt LP so authentisch, natürlich und ohne jegliche Allüren, dass man zu dem Schluss kommen muss, hier beginne erst eine Karriere. Sie ist ihrem Publikum sehr nah, sie singt und gibt nebenbei Autogramme, schüttelt Hände, nimmt Geschenke entgegen und freut sich darüber. Sie bekommt einen großen Luftballon in Herzform überreicht und behält in der Hand. LP rattert kein Programm herunter, sondern schenkt ihren Fans einen Abend, an den sie sich noch lange erinnern werden.

LP braucht keine Show, keinen aufwendigen Licht-und-andere-Effekte-Schnickschnack. Sie trägt ein Konzert mit ihrer Stimme und ihrer Präsenz. Sie ist angenehm zurückhaltend und dennoch füllt die schmale, zerbrechlich wirkende Musikerin die Bühne sofort, wenn sie zu singen beginnt. Die Band bleibt im Hintergrund, es gibt kaum Soli. Bei LP dient Musik dem Ausdruck von Gefühlen, nicht der Selbstdarstellung. Auch das macht sie sympathisch.

Keine Frage, LP kann locker die großen Bühnen bespielen und Zehntausende mitreißen. Aber am besten passt sie mit ihrer nahbaren Art und ihrer Melancholie auf die kleinen Bühnen, zu den familiären Festivals, die den Kontakt zwischen Künstler und Publikum zulassen. Sie passt in Konzerte, die keine Shows sind, sondern eben Konzerte. Vielleicht steht ihr, trotz ihres Erfolgs, die Rolle des Geheimtipps gar nicht so schlecht.

Hier noch Konzertfotografien vom Auftritt in Ludwigsburg.

Christoph Bächtle
studierte Technische Biologie und Wissenschaftskommunikation. Er arbeitet als Texter und Fotograf für Unternehmen, Agenturen und Organisationen.

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