Sportfotografie mit der Sony a7r III

Sportfotografie mit der Sony a7r III

Sportfotografie ist nicht gerade das Haupteinsatzfeld einer Sony a7r III. Zumal wenn sie mit dem 90 mm Macro an den Start geht. Bei einem Praxistest bei den Deutschen Meisterschaften im Judo schlug sie sich aber ziemlich gut.

Die Stärken der Sony a7r III sind hinlänglich bekannt. Hohe Auflösung, überragende Bildqualität, ein Dynamikumfang von rund 15 Blenden, geringes Rauschen, Augenautofokus, Bildstabilisation auf 5 Achsen und und und. Aber als Sportkamera würde man sie nicht einordnen. Warum eigentlich? Weil sie Sportfotografie nicht kann? Oder weil es andere Kameras wie die Sony a9, die Olympus OM-D E-M1 Mark II, eine Nikon D5 oder eine Canon EOS-1 DX Mark II vielleicht noch ein wenig besser können? Um die Frage gleich zu beantworten: Die a7r III ist für Sportfotografie absolut geeignet. Die genannten anderen Modelle sind Sportspezialisten mit noch höherer Bildfrequenz und noch schnellerem Autofokus. Die a7r III ist im Sportmetier eher der Underdog. Aber ein richtig guter.

Sportfotografie am Mattenrand

Ich habe bei den Deutschen Meisterschaften im Judo mal getestet, ob die Sony a7r III beim Spitzensport ein gutes Bild abgibt. Und ich habe die Bedingungen erschwert, indem ich sie mit dem Sony 2,8/90 Macro G OSS an den Mattenrand mitgenommen habe. Einem Macro würde man das erforderliche Tempo für Actionfotos spontan eher absprechen. Doch die Kombination überzeugte. Der Autofokus konnte mithalten, denn die Zahl fehlfokussierter Bilder war gering. Auch bei Serien führte er sicher nach. Die Bildfrequenz reichte aus, um aus einer Serie mehrere brauchbare Bilder zu bekommen. So gesehen, erfüllt die Sony a7r III viele Vorgaben an eine Sportkamera. Was sie besser kann: Ausschnittsvergrößerungen. Mit 42 Megapixel Auflösung hat sie enorme Reserven für Ausschnitte. Da müssen die zuvor genannten Sportspezialisten passen.

Hier ein Beispiel für eine Bildserie mit sechs Bildern aus einer Wurfaktion beim Judo. Zugegeben: Mit den 20 Bildern, die eine a9 in der Sekunde feuert, hätte man mehr Auswahl und vielleicht auch einen noch besseren Moment erwischen können. Dennoch muss man festhalten: Die a7r III liefert zuverlässig.

Kein generelles Urteil zur Sporttauglichkeit

Sport ist nicht gleich Sport. Judo ist zwar ein schneller Sport, aber das Tempo zeigt sich nicht darin, dass sich die Sportler schnell vorwärts, rückwärts oder seitwärts bewegen, wie das zum Beispiel bei Ballsportarten der Fall ist. Deshalb kann ich nichts darüber sagen, welche Ergebnisse man mit der a7r III beim Handball erzielen würde. Auch weiß ich nicht, ob bestimmte Sportarten nach einer höheren Bildfrequenz verlangen um eine gute Auswahl an Bildern zu bekommen. Ich habe früher, noch zu Analogzeiten, viel Sport für eine Lokalzeitung fotografiert mit Bildfrequenzen von etwa 5,5 B/s. Musste reichen. Hat meistens auch gereicht.

Alles in allem hat mich die Kombi a7r III und das Sony 2,8/90 G OSS Macro mehr als positiv überrascht bei der Sportfotografie.

Hier noch eine Galerie.

Christoph Bächtle
studierte Technische Biologie und Wissenschaftskommunikation. Er arbeitet als Texter und Fotograf für Unternehmen, Agenturen und Organisationen.

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