Sony FE 28/2 – immer gut drauf

Sony FE 28/2 – immer gut drauf

Sony ist mit Objektiven fürs E-Mount-System gut in Fahrt gekommen – besonders in der Hochpreiskategorie. Das Weitwinkel FE 28/2 ist der Gegenentwurf.

Für eine Sammlung guter Objektive kann man bekanntlich einen kleinen Bausparvertrag loswerden. Die neuen Sony G-Master-Objektive liegen zur Markteinführung alle bei rund 2000 Euro. Will man in die Spitzenklasse von Zeiss einsteigen, werden für ein Zeiss Otus auch mal über 3500 Euro fällig. Schön, dass Sony diejenigen Kunden, die gerne mit weniger Budget fotografieren wollen, nicht vergessen hat. Zuletzt kam das Sony 1,8/50 raus, das für weniger als 300 Euro eine beeindruckende Bildqualität liefern soll.

Sony FE 28/2: Preis-Leistungsverhältnis überzeugt

Aber auch das Weitwinkel Sony FE 28/2 ist ein Objektiv, das für knapp unter 400 Euro ohne Wenn-und-aber überzeugt. Klar, für diesen Preis gibt es keine Bildqualität á la Zeiss Otus. Aber es gibt ein Objektiv, dass bei DXO-Mark 34 Punkte erzielt hat und sich somit in prominenter und best angesehener Nachbarschaft befindet – zum Beispiel zum Carl Zeiss Sonnar 35/2,8 ZA (33 Punkte) und zum Carl Zeiss Distagon 35/1,4 ZA, das mit 38 Punkten bewertet wurde. Beide genießen einen sehr guten Ruf.

Kaum Schwächen beim neuen Sony Weitwinkel

Den hat sich auch das Sony FE 28/2 mittlerweile verdient. Kleine Schwächen soll es haben, zum Beispiel bei der Randschärfe. Mir ist das nie als störend aufgefallen und diese kleine Unzulänglichkeit wäre mit Blick auf den Preis locker zu verkraften. Dieses Objektiv liefert meiner Menung nach eine tolle Bildqualität. Es ist um Längen besser als das Kit-Zoom mit 28-75 Millimeter Brennweite. Ich fand das Kit-Objektiv anfangs gar nicht so schlecht. Aber bei 28 Millimeter sind seine Fähigkeiten limitiert. Wer die Weitwinkelperspektive nutzen möchte, sollte also das FE 28/2 in Betracht ziehen. Viel Leistung und Qualität fürs Geld.

Das Objektiv ist 200 Gramm leicht, mit einem Filterdurchmesser von 49 Millimetern kompakt, spritzwassergeschützt, die Haptik macht einen guten Eindruck, der Autofokus ist flott. Das Objektiv ist eine gute Wahl für Straßen- und Landschaftsfotografie. Ich hatte es auch bei einem Event im Mercedes Classic Center im Einsatz. Mit seiner  Nahgrenze von 28 Zentimeter ist es auch für größere Details geeignet, die vor einem weiten Hintergrund abgebildet werden sollen. Dank der Anfangsblende 2 kann man mit diesem Objektiv auch gut freistellen.

Sehr gute Ergänzung zum Sonnar 1,8/55 – Alternative für APS-C

Ich habe in letzter Zeit viel mit dem Objektiv fotografiert und mich rückblickend auffallend oft für das 28er entschieden, statt für das Sonnar 55/1,8. Ja, ich weiß, die beiden Linsen sind völlig unterschiedlich. Was ich damit sagen will: Das 28/2 ist eine Alternative, wenn man ein Bild anders gestalten will. Man hat nicht das Gefühl, dass man das schlechtere Bild machen würde, wenn man das Zeiss mal in der Tasche lässt. Ich habe es nicht bereut, mich in der einen oder anderen Situation für das Sony entschieden zu haben. Die beiden Objektive ergänzen sich übrigens hervorragend. Das FE 28/2 taugt, je nachdem, was man vorhat, sogar für den Immer-drauf-Betrieb.

Wer eine Sony a7 und bereits das 55 oder das neue 50 Millimeter Normalobjektiv hat, für den ist das Sony FE 28/2 fast ein Muss. Übrigens: Auch an einer APS-C, wie zum Beispiel der a6000 oder der a63000 soll das FE 28/2 als Beinahe-50er eine hervorragende Figur machen. Das Problemchen mit der leicht reduzierten Randunschärfe spielt bei den APS-C-Sensoren mit ihrem kleineren Bildkreis nämlich keine Rolle.

Hier noch eine Galerie mit Bildern, die alle mit dem Sony FE 28/2 gemacht wurden.

Christoph Bächtle
studierte Technische Biologie und Wissenschaftskommunikation. Er arbeitet als Texter und Fotograf für Unternehmen, Agenturen und Organisationen.

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