Die alten Esel von Korfu
Wenn Korfus Arbeits-Esel alt, schwach oder krank sind, werden viele von ihnen irgendwo auf der Insel ausgesetzt. Für diese Verlorenen schuf Judy Quinn das Corfu Donkey Rescue.
Irgendwann im 19. Jahrhundert kamen die ersten Esel auf der griechischen Insel Korfu an. Sie stammten von Malta und wurden fortan auch auf Korfu als Arbeitstiere eingesetzt. Inzwischen geht die Zahl der Arbeits-Esel auf Korfu deutlich zurück. Vor Leid bewahrt die Tiere diese Entwicklung jedoch nicht. Wenn sie zu alt, zu schwach oder krank sind, entledigt sich so mancher Bauer seines Esels, indem er ihn aussetzt. Das Tier wird irgendwo auf der Insel abgeladen oder an einem Baum angebunden.
Im Januar 2004 wurde Judy Quinn auf diesen Missstand aufmerksam. Sie rettete die ersten beiden Esel, Hope und Dusty, aus ihrer hoffnungslosen Lage. Hope und Dusty waren der Anlass, dass die Engländerin ein beispielloses Tierschutzprojekt auf Korfu initiierte: Corfu Donkey Rescue, CDR.
Ein Tierheim für Korfus verlassene Esel
Zwölf Jahre später gibt es ein Eseltierheim auf Korfu und die Zahl der geretteten Esel ist auf über 500 gestiegen. Zurzeit leben 38 Esel in der Rettungsstation. Sie werden gepflegt, gefüttert, medizinisch versorgt. Auch einige Hunde und Katzen haben sich dazugesellt. Das Corfu Donkey Rescue ist nicht nur Rettungsstation, sondern hilft Eselbesitzern auf Korfu auch mit Informationen weiter, ist Ansprechpartner und eilt zu Hilfe, bevor die Tiere ausgesetzt oder nach Italien zum Schlachter verschifft werden.
Spenden, Paten und Ehrenamtliche für Esel gesucht
Judy Quinn und ihr Team haben ein Netzwerk an Unterstützern aufgebaut, doch wie immer im Tierschutz kann die Hilfe nicht groß genug sein. Es ist immer Bedarf an irgendwas, vor allem Geldspenden werden dringend benötigt. Futter, Verbandsmaterial, Medikamente, tierärztliche Versorgung kosten auch auf Korfu Geld. Die Kosten pro Tier betragen über 100 Euro pro Jahr. Alle Ausgaben müssen über Spenden- oder Patenschaftsgelder bestritten werden. Möglichkeiten, das Projekt zu unterstützen, gibt es so manche: Spenden, Tier-Patenschaften, ehrenamtliche Mitarbeit vor Ort.
Besonders in den Wintermonaten sei es schwierig, ehrenamtliche Helfer zu finden, berichtete mir ein Mitarbeiter. Dann seien die Flüge nämlich wesentlich teurer als während der Reisesaison im Sommer. Die Ehrenamtlichen kommen aus verschiedenen Ländern. Vor allem Tiermedizin-Studierende aus den Niederlanden kommen ins Corfu Donkey Rescue. Sie können sich die Mitarbeit als Praxisprojekt anrechnen lassen.
Jeden Tag Besuchszeit
Korfu-Urlauber können das Corfu Donkey Rescue jeden Tag zwischen 10 und 17 Uhr besuchen. Wenn es nicht zu heiß ist, kann man auch den einen oder anderen Esel zum Spaziergang mitnehmen. Und man sollte ein paar Euro in die Kasse am Ausgang werfen. Das Projekt hat Unterstützung verdient.
Wer mehr erfahren möchte über das Corfu Donkey Rescue: Auf der Internetseite gibt es viele weitere Infos. Oder man wirft einen Blick auf die Facebookseite des Corfu Donkey Rescue.